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Atelierbesuch bei Edel Maria Göpfert

Sonntag, 21. August 22 um 14 Uhr in Vilshofen

Atelierbesuch bei Edel Maria Göpfert
am Sonntag, 21. August 22
um        
14 Uhr in Vilshofen

– Schauen Sie vorbei, gerne mit einem Kuchen!

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Die Geburt einer Bronze

Der Kultur- und Geschichtsverein besucht die Künstlerin Edel Maria Göpfert

Von Erika Schwitulla

Erstaunt lauschten die 22 Teilnehmer des Kultur- und Geschichtsvereins den lebendigen Ausführungen der Künstlerin und Kulturpreisträgerin Edel Maria Göpfert. Insbesondere der Arbeitsumfang und die vielen Arbeitsschritte, die erforderlich seien, um eine Bronzeskulptur zu fertigen, überrasche die interessierte Zuhörerschar. „Jede Skulptur ist ein handgefertigtes Unikat und hat seine Einzigartigkeit“, so die Künstlerin bei ihrer Führung durch ihr Atelier in Vilshofen. Anhand eines aufschlussreichen Films erläuterte sie die Geburt einer Bronzeskulptur.

Wenn eine Idee entstehe, werde diese direkt in Wachs umgesetzt. Diese Wachsarbeit sei das Hauptwerk für die Bronzestatue. Jedes Detail werde aus Wachs gearbeitet. Um das Wachs geschmeidig zu halten, kämen ein Gasbrenner und ein heißes Messer zum Einsatz. „An einem sehr heißen Tag ist mir bei direkter Sonneneinstrahlung einmal eine fast fertiggestellte Wachsfigur geschmolzen. Innerhalb weniger Stunden war die Arbeit von vielen Monaten nur noch ein Häuflein Wachs.“

Das Wachspositiv werde dann mit Guss-, Luft- und Gaskanälen aus Wachs versehen und in ein Gemisch aus Gips und Schamott eigebettet. Im Brennofen, werde das Wachs wieder ausgeschmolzen, sodass anstelle des Wachses dann die heiße flüssige Bronze in den zurückgelassenen Hohlraum der Schamottmasse gegossen werden könne. Erst nach dem Erkalten könne die fertige Bronze vom Schamott befreit werden. „An der Entstehung einer Bronze hat sich seit 4000 Jahren nichts Wesentliches verändert. Es ist ein archaisches Erlebnis, wenn die 1200 Grad heiße Bronze in die Formen gegossen wird“, erzählte die Künstlerin.

Beeindruckt von  der Entstehungsgeschichte einer Bronze hielten sich   die Besucher noch lange im Ausstellungsraum und im Atelier der Künstlerin auf. Bei einem guten Glas Wein und kleinen Leckereien entwickelten sich viele wertvolle  Gespräche rund um Kunst und Kultur.  „Dass die Entstehung einer Skulptur nicht nur Wochen, sondern mehrere Monate dauert, hätte sich kaum jemand von uns gedacht!“ meinte die Vorsitzende Erika Schwitulla zum Abschied. Sie bedankte sich bei der Künstlerin Edel Maria Göpfert für die herzliche Atmosphäre sowie den engagierten und informativen Vortrag.                             (esw)