Familienforschung im Internet : Workshop mit KGV unter Leitung von Dr. Herbert Wurster am 12. März 2020
Familienforschung im Internet : Workshop mit KGV unter Leitung von Dr. Herbert Wurster am 12. März 2020
Am 12. März veranstaltete der Kultur- und Geschichtsverein Vilshofen im Wittelsbacher Zollhaus einen Workshop zur Familienforschung im Internet. Kein geringerer als Dr. Herbert Wurster, jahrelanger Archivar des Bistums Passau, führte die interessierten Teilnehmer in die Kunst der Familienforschung mit Hilfe des Internets ein.
In den letzten Jahrzenten wurden Tausende und aus mehreren Jahrhunderten stammende handschriftliche kirchlichen Aufzeichnungen zu Taufen, Trauungen und Todesfällen (Matrikelbücher) eingescannt und digitalisiert. Diese unglaubliche Fleißarbeit des Bistums Passaus macht es erst möglich, die Familienforschung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und zwar in Form einer genealogischen Datenbank.
Allerdings, ganz so einfach, wie sich das im ersten Moment anhört, ist die Suche der Ahnen dann doch nicht. Im ersten Selbstversuch wollte ein Teilnehmer die Geburtsurkunde seines in Vilshofen geborenen Vaters finden. Die Suche in der genealogischen Datenbank blieb zur großen Enttäuschung ohne Treffer. Wieso ? Tja, hier schlägt der Datenschutz zu. Aufgrund des Datenschutzes lassen sich praktisch nur Einträge vor dem 20. Jahrhundert finden, d.h. man muss bei der Ahnensuche vor dem 20. Jahrhundert einsteigen und sich dann immer weiter zurück in die Vergangenheit hangeln.
Bei einem Datenbank-Treffer lässt sich das jeweilige eingescannte Tauf-, Trauungs- und Sterberegister im Detail und im Original ansehen. Hier ein Beispiel:
Die Urkunden sind in der altdeutschen Schrift verfasst, für die meisten eine schwer überwindbare Hürde, wobei bei stark vergrößerter Schrift sich möglicherweise durch ‚intelligentes Raten‘ das ein oder andere Wort auch ohne Kenntnisse der altdeutschen Schrift entziffern lässt.
Die Ahnenforschung ist eine aufregende Wissenschaft, die trotz Digitalisierung ein gehöriges Maß an Erfahrung und Sachverstand erfordert. Möglicherweise werden in Zukunft neue Techniken der künstlichen Intelligenz zum Einsatz kommen, die z.B. die Transkription der eingescannten Matrikel auf Knopfdruck ermöglichen werden.
Dr. Herbert Wurster hat die Kursteilnehmer auf eine Zeitreise in die Vergangenheit mitgenommen, die jeder von den Kursteilnehmern auf seine Art und Weise fortführen können wird. Die Neugier ist geweckt, der Einstieg in die Ahnenforschung ist gemacht.
Hier noch ein paar wichtige und interessante Links zu diesem Workshop:
https://www.bistum-passau.de/bistum-pfarreien/geschichte-archiv/genealogische-datenbank
https://www.gda.bayern.de/DigitaleSchriftkunde/
https://www.blf-online.de/neuigkeiten/online-recherche-sterbebilder-datenbank