Ausflug zum Erdstall in Münzkirchen (Österreich) am 7. März 2020
KGV Fahrt zum Erdstall nach Münzkirchen
Faszinierender Besuch im Erdstall Münzkirchen
Ein wenig Bauchkribbeln hatten alle, als sie mit dem Kultur- und Geschichtsverein Vilshofen in den Erdstall nach Münzkirchen bei Schärding fuhren. Unterhalb des Gasthaus Wösner befindet sich ein unterirdischer mittelalterlicher Bau, der um 1000 n.Chr. entstanden sein muss.
Welche Funktion oder welche Bedeutung hatten diese Erdställe, von denen es etwa 600 in Bayern gibt? Waren es Kultstätten oder Nutzräume?
Da keine Knochen, Scherben oder Wertgegenstände gefunden wurden, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um mystische Orte handelt. Diese unterirdischen Schlupfröhren, so glaubt man, sollten den Seelen der Verstorbenen als Warteraum für den Tag des Jüngsten Gerichts dienen. Auch der Annahme, es könnte sich um einen Fluchtort oder ein Versteck handeln, widerspricht die Enge des Gangsystems und ihre Unzugänglichkeit für geschwächte Menschen.
Als „interessant“, „faszinierend“, „nachdenkenswert“ empfanden es die zwanzig Teilnehmer, die aus Passau, Griesbach, Ortenburg, Fürstenzell und Vilshofen gekommen waren, um nach einer fachkundigen Einführung die Kriechgänge zu erkunden.
Aufgrund der guten fachlichen und psychologischen Vorbereitung konnten trotz der Enge alle Teilnehmer das dunkle Gangsystem in kleinen Gruppen in jeweils 20 Minuten auf allen Vieren begehen. Den erfahrenen Erdstallprofis Christina Morgner, Udo Tolksdorf und Nikolaus Arndt gelang es nicht nur, ihre begeisterten Teilnehmer ohne jede Panik aus dem dunklen Labyrinth ans Licht zu lotsen, sondern auch für die weitere Erdstallforschung nachhaltig zu begeistern.
Erika Schwitulla 7.3.2020